Zahnärzte sind darum bemüht, dass Patienten ihre eigenen Zähne so lange wie möglich behalten. Dennoch kann es, wie wir in unserem vorigen Blogartikel gezeigt haben, notwendig werden, dass ein Zahn gezogen („extrahiert“) wird.
Die Zahnextraktion stellt den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriff in der Zahnmedizin dar, der jedoch zumeist ohne Komplikationen verläuft und die Wunde heilt schnell. Heute erklären wir, wie der Zahnarzt bei beim Ziehen des Zahnes vorgeht und wie die Nachbehandlung der Wunde erfolgt.
Ist der Zahn vollständige in die Mundhöhle vorgedrungen, ist zu dessen Entfernung kein operativer Eingriff notwendig. Die Entfernung des Zahnes erfolgt, indem dieser in seinem so genannten „Zahnfach“ – mit Hilfe spezieller Zahnarztinstrumente – zuerst gelockert und dann herausgehebelt oder-gedreht wird. Dabei wird der Alveloarknochen gedehnt und die Alveole geweitet bis der Zahn entfernt ist. Anschließend werden die Wände der Alveolen wieder in ihre ursprüngliche Form gedrückt. Ist der Zahn, zum Beispiel aufgrund eines Sportunfalls, stark gelockert ist häufig nicht mal eine örtliche Betäubung notwendig, um den Zahn zu extrahieren. Sitzt der Zahn jedoch noch fest im Zahnfach, betäubt der Zahnarzt die Stelle lokal.
Liegt der Zahn noch gänzlich im Kieferknochen oder ist nur zum Teil in die Mundhöhle durchgebrochen, wird zur Zahnextraktion ein operativer Eingriff notwendig – das ist besonders häufig bei Weisheitszähnen der Fall. Werden direkt mehrere (Weisheits-)Zähne operativ entfernt, kann auch eine Vollnarkose sinnvoll sein. Vor dem Eingriff wird der Zahnarzt auf bildgebende Verfahren, wie ein Röntgenbild, setzen um herauszufinden, wie der Zahn im Kiefer positioniert ist.
Nachdem das Schmerzempfinden durch eine lokale Betäubung, Vollnarkose oder einen leichten Dämmerschlaf ausgeschaltet wurde, erfolgt zuerst die Auftrennung des Zahnfleisches bzw. der Knochenschleimhaut, sodass der Kieferknochen – in welchem sich der Zahn noch ganz oder teilweise befindet – sichtbar wird. Damit der Zahn gezogen werden kann, wird der Knochen um diesen herum aufgebohrt. Mit einem Hebel wird der Zahn schließlich gelockert und anschließend entfernt. Daraufhin wird die Wunde vernäht und für etwa 30 Minuten eine Tamponade auf die Stelle gelegt.
Damit die Wunde schnell und ohne das Auftreten von Entzündungen verheilt, ist die Nachsorge durch den Zahnarzt von besonderer Bedeutung.
In unserer Praxis verwenden wir direkt nach der Extraktion unseren hochmodernen Diodenlaser, um die Wunde zu behandeln. Durch das warme rote Licht des Lasers lassen sich 98 % der Keime effektiv und effizient abtöten, da deren Membran in Verbindung mit dem Laser-Licht aufplatzt, die dort enthaltene Feuchtigkeit verdampft und diese somit absterben. Die Heilung der Wunde wird damit gefördert und nach der Zahnextraktion treten weniger Schmerzen auf.
Einen Tag nach dem Eingriff kontrolliert der Zahnarzt die Wunde und desinfiziert diese. Treten keine Beschwerden auf, ist ein Besuch beim Zahnarzt erst wieder notwendig wenn die Fäden – nach sieben bis zehn Tagen – entfernt werden. Fängt die Wunde jedoch an zu pochen oder machen sich Schmerzen bemerkbar, sollte der Zahnarzt unbedingt aufgesucht werden, um eine Entzündung der Wunde auszuschließen.
In unserem nächsten Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie selbst zur Nachsorge und damit zur schnellen Wundheilung nach dem Ziehen eines Zahnes beitragen können.
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Quelle Beitragsbild: © nito100 – at the dentist – Item ID: 1606816 – http://photodune.net/item/at-the-dentist/1606816
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