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Wächter der Gesundheit: Die Darmflora stärken (4)

Draußen ist es nasskalt, viele husten und niesen – ein Paradies für Viren und Bakterien.

Das Immunsystem wird, gerade in der Erkältungs- und Grippezeit, ganz schön auf Trab gehalten. Höchste Zeit also, die körpereigene Abwehr zu stärken. Wie wir in unseren vorigen Artikeln gezeigt haben, ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung hierfür ein äußerst wichtiger Baustein.

Heute zeigen wir Ihnen, warum eine gesunde Darmflora zur Stärkung des Immunsystems beiträgt

Das komplexe Zusammenspiel von Darmflora & Immunsystem

Jetzt fragen Sie sich sicherlich: Was hat die Darmflora mit dem Immunsystem zu tun? Ein berechtigte und gleichzeitig auch eine sehr wichtige Frage!

Was viele nicht wissen: In der Darmflora leben hunderte verschiedene Bakterienstämme und Milliarden von Mikroorganismen, die nicht nur für eine funktionierende Verdauung sorgen, sondern auch die Stärke der eigenen Körperabwehrkräfte ganz entscheidend beeinflussen.

Die in der Darmflora angesiedelten Bakterien und Mikroorganismen wehren Keime, Giftstoffe, Viren und Bakterien erfolgreich ab und sorgen dafür, dass keine Infektionen entstehen können. Gleichzeitig sorgt die Darmflora dafür, dass die im Darm befindlichen Nährstoffe für den gesamten Organismus optimal verwertet werden.

Ist das Darmmilieu in Balance, trägt das außerdem zu einem niedrigen Cholesterinspiegel bei, aber auch zu einer schnelleren Ausheilung von Infektionen im gesamten Körper.

Für das Immunsystem sind insbesondere die so genannten „Lymphozyten“ von Bedeutung, also die weißen Blutkörperchen, da sie für die Abwehr von Krankheitserregern erforderlich sind – diese werden an verschiedenen Stellen des Körpers gebildet, so auch im Darm.

Eine ausbalancierte Darmflora schützt außerdem vor Allergien, Neurodermitis, Verdauungsproblemen und sorgt somit für ein gestärktes Immunsystem. Schnell wird also klar, warum eine starke Darmflora wichtig für uns ist.

Quelle: © oksix - Item ID: 12857904 - www.photodune.net

Quelle: © oksix – Item ID: 12857904 – www.photodune.net

Was schadet der Darmflora?

Die Einnahme von Antibiotika schadet der Darmflora, denn die guten Bakterien und Mikroorganismen werden durch die Inhaltsstoffe weitgehend geschädigt – die Folge ist, dass der Körper anfälliger für Krankheiten ist. Aber auch die Einnahme von Hormonpräparaten, wie der Antibabypille, das Trinken von gechlortem Leitungswasser, eine unausgewogene Ernährung mit viel Fett und Zucker, zu wenigen Vitaminen und Nährstoffen belastet die Darmflora.

Die Darmflora gezielt stärken

Die Darmflora lässt sich beispielsweise durch den regelmäßigen Genuss von Milchprodukten stärken, also Joghurt, Käse und Co. Ein wahrer „Allrounder“ ist in diesem Zusammenhang selbst hergestellter Kefir – er ist für den gesamten Körper ein wertvoller Helfer, auch für unsere Zähne.

So genannte „Probiotika“ (Milchsäurebakterien) können auch gezielt als Kapseln eingenommen werden – sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Der Vorteil: Die nützlichen Bakterien kommen quasi „ohne Verluste“ durch die Magensäure dort an, wo sie hinsollen: Im Darm.

Fazit

Je gesünder die Darmflora ist, desto stärker ist das Immunsystem – das ist Fakt.

Die Darmflora gezielt aufzubauen und zu kräftigen, das funktioniert jedoch nicht von heute auf morgen und ist ein Prozess, dem man genug Zeit geben sollte – mindestens drei bis sechs Monate. Deshalb ist es sinnvoll, nicht erst in der  Grippe- und Erkältungszeit entsprechende „Maßnahmen“ zu ergreifen, sondern dem optimalen Darmmilieu ganzjährig Beachtung zu schenken.

In unserem nächsten Blogartikel zeigen wir Ihnen, wie Sie herkömmlichen Haushaltszucker durch gesündere Süßungsmittel ersetzen können. Eine gesunde Ernährung ist schließlich das A und O für ein starkes Immunsystem und ebenso für eine langfristige Zahngesundheit.

Quelle Beitragsbild: © ArtemFurman – Stomach-ache – Item ID: 5951305 – http://photodune.net/item/stomachache/5951305

 

2 Antworten auf Wächter der Gesundheit: Die Darmflora stärken (4)

  • Bettina sagt:

    Ein wichtiger Beitrag, die wenigsten beachten ihren Darm… Meiner Erfahrung nach ist allerdings es ein dauerhafter Prozess, sich um den Darm zu kümmern, und sehr komplex, ein paar Monate genügen da nicht. Das fängt an bei der täglichen Ernährung und nicht nur beim Was sondern auch beim Wie, z. B. kauen, Zwischenmahlzeiten, abends zu spät essen, bei manchen ruiniert Rohkost die Darmflora usw….

    • Praxis-Team sagt:

      Hallo Frau Böhme,

      ja, wie bei vielen Dingen hat das Thema natürlich Tiefgang. Dennoch versuchen wir auch immer wieder die Patienten zu motivieren und einfach mal einen ‚ersten Schritt‘ zu machen. Oftmals entwickelt sich daraus dann der nächste und übernächste und es wird möglich, langsam aber kontinuierlich in das Thema vorzudringen. Haben Sie vielleicht auch noch Tipps für unsere Leser, wie Sie es angehen würden oder können da aus Ihrer persönlichen Erfahrung etwas erzählen?

      Herzlichen Dank und viele Grüße,
      Ihr Praxis-Team

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