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Knirschen und Knacken (Teil 2): Ursachen von Kiefergelenkbeschwerden

Wer unter Kiefergelenkbeschwerden leidet, hat häufig mit diffusen Symptomen zu tun. Von Schlafstörungen über Tinnitus, Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu Taubheitsgefühlen im Kieferbereich – Kiefergelenkbeschwerden können sich auf viele unterschiedliche Arten bemerkbar machen. Die häufigsten Ursachen sind Entzündungen der Kiefergelenke oder so genannte Diskusverlagerungen.

Entzündung der Kiefergelenke

Ist das Kiefergelenk entzündet, kann das verschiedene Ursachen haben – die häufigste sind durchbrechende Weisheitszähne. Wenn die Weisheitszähne durch das Zahnfleisch brechen, entzündet sich nicht selten das Zahnfleisch, der Knochen oder sogar die Kiefergelenk-Kapsel – die meisten Menschen haben für die Weisheitszähne nicht ausreichend Platz im Kiefer. Der Mund lässt sich dann nicht mehr komplett öffnen, mimische Bewegungen schmerzen und nicht selten sorgen teil-retinierte Weisheitszähne auch für Zysten im Bereich des Kiefergelenks und des Kieferknochens.

Die Entfernung der Weisheitszähne ist für diese Beschwerden langfristig die einzig wirksame Lösung.

Kiefergelenkbeschwerden

Quelle: © andresrphotos – Item ID: 1303452 – www.photodune.net

Kiefergelenkschmerzen durch Diskusverlagerung

Damit die einzelnen Bestandteile des Kiefergelenks regelmäßig „Gleiten“, befindet sich innerhalb der Kiefergelenke eine Knorpelscheibe, die auch als Diskus bezeichnet wird. Das Kiefergelenk wird zum größten Teil durch Bänder in seiner Position gehalten. Werden diese zu stark belastet – zum Beispiel durch nächtliches Zähneknirschen oder Zusammenpressen der Zähne – kann sich die Knorpelscheibe nach vorne, hinten oder zur Seite verlagern – dann spricht man von einer so genannten „Diskusverlagerung“. Ein Knacken der Kiefergelenke bedeutet, dass die Knorpelscheibe wieder in ihre ursprüngliche Position zurück gleitet. Springt der Diskus nicht mehr in diese zurück, kann der Mund nicht mehr ganz geöffnet werden.

Um die Diagnose „Diskusverlagerung“ zu sichern, nutzt der Arzt bildgebende Verfahren, wie das Röntgen oder fertigt ein MRT des Kiefergelenks an. Ist der Befund dann noch nicht gesichert, kann eine Spiegelung des Kiefergelenks notwendig werden, um die Diagnose zu festigen. In diesem Zuge wird häufig auch direkt eine Spülung des Kiefergelenks vorgenommen, um die Knorpelscheibe von möglichen Verwachsungen zu lösen.

Eine Aufbissschiene ist eine wirksame Möglichkeit, um langfristig das Zusammenbeißen der Zähne zu verhindern und damit die Kiefermuskeln zu entspannen – denn dann springt die Diskusscheibe wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Auch Massagen der Kiefer- und Kaumuskeln sowie Kieferkrankengymnastik helfen dabei, Spannungen abzubauen.

Unser Tipp: Wer ohnehin unter stark verspannten Kau- und Kiefermuskeln leidet, sollte keine zu harte Nahrung zu sich nehmen, denn dann werden die Muskeln beim Zerkleinern der Nahrung zu stark belastet.

Fazit

Entzündungen der Kiefergelenke oder Diskusverlagerungen sind die häufigsten Ursachen bei Kiefergelenkbeschwerden. Natürlich gibt es noch viele weitere – die Behandlungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie die Symptome. Mehr dazu in unserem nächsten Blogartikel.

Quelle Beitragsbild: © Wavebreakmedia – Pretty blonde with tooth pain on white background – Item ID: 11143550 – http://photodune.net/item/pretty-blonde-with-tooth-pain-on-white-background/11143550

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